Dabei kommt auch der Vorteil zum Tragen, dass Elektroheizungen stufenlos regelbar und taktbar sind. Die Auswertung der Messungen weist auf einen Autarkiegrad von ca. 65 % bis 75 % hin. Erste Untersuchungen im Laborraum mit der Regelung zeigen eine ähnliche Effizienz.
REDAKTION: Netzdienlichkeit, was bedeutet das in diesem Zusammenhang?
JAN HEIDER: Durch die Umstellung des Energieversorgungssystems in Deutschland auf regenerative Energiequellen fallen zunehmend Grundlastkraftwerke (Atomkraft, Kohle) weg. Die Leistung der regenerativen Energieerzeuger unterliegt dem Jahresverlauf, dem Tag-Nacht-Rhythmus sowie der Witterung und kann dementsprechend fluktuieren. Um diese Schwankungen auf Erzeugerseite wie auch auf Verbraucherseite abzufedern, hat es Vorteile, wenn Gebäude nicht mehr als reine Verbraucher verstanden werden, sondern auf die Schwankungen im Stromnetz reagieren können. Sprich in Zeiten mit einem Überangebot von Strom Energie aufnehmen und in Zeiten von reduziertem Angebot entweder keine weitere Energie beziehen müssen oder sogar wieder Energie ins Netz abgeben können. Durch die schnelle und stufenlose Regelbarkeit von Elektroheizungen in Kombination mit thermischer Speichermasse können sich hier Elektroheizungen mit entsprechender Regelung unter Umständen gut dazu eignen, flexibel auf die Schwankungen in der Stromproduktion zu regieren. Dazu wären in Zukunft auch Heizungsregelungen denkbar, die nicht nur auf die lokale Produktion auf dem eigenen Dach Rücksicht nehmen, sondern auch das aktuelle Stromangebot auf regionaler oder überregionaler Ebene berücksichtigen.
REDAKTION: Wann wird die Studie final über das Projekt berichten?
JAN HEIDER: Unser Projekt läuft bis April 2023, daher wird etwa Anfang Juli 2023 mit dem Projektbericht zu rechnen sein.
REDAKTION: Herr Heider, vielen Dank und weiterhin viel Erfolg für das neue IR-Bau 2-Forschungsprojekt.
JAN HEIDER: Ich danke Ihnen. Gern geschehen.