KOSTAL Newsbereich

06.04.2022

Mit Photovoltaik, Stromspeicher und Wärmepumpe zur eigenen Energiewende

Wie bringt man ein Zweifamilienhaus mit Energietechnik aus den 1980er-Jahren auf einen modernen Standard? Familie Wiedmer aus Inzlingen in der Nähe von Basel hat ihre private Energiewende nach dem „KOSTAL Doppelpower“-Prinzip erfolgreich umgesetzt.

Bei der KOSTAL Doppelpower wirken für eine optimale Nutzung selbst erzeugter Solarenergie zwei KOSTAL Wechselrichter der Baureihe PLENTICORE plus zusammen. Damit ist auch während Übergangszeiten mit geringer Sonneneinstrahlung eine gute Eigenstromproduktion möglich. Wir sprachen mit Herrn Wiedmer, welche Herausforderungen beim Wechsel von der Gasheizung zu erneuerbaren Energien zu meistern waren und welchen Nutzen seine 17,54-Kilowatt-Peak-Solarstromanalage in Verbindung mit einem 12,8-Kilowattstunden-Stromspeicher und einer 9,54-Kilowatt-Luft-Wasser-Wärmepumpe im Betrieb liefert.

Redaktion: Herr Wiedmer, was war Ihr Antrieb, in erneuerbare Energien zu investieren? 

Siegbert Wiedmer: Antrieb war natürlich, in Zukunft mit der neuen Heizung die Energiebilanz des Gebäudes zu verbessern – gerade im Hinblick auf die in Zukunft zu erwartenden CO2-Abgaben. Weiterhin haben wir eine Investition gesucht, die auch „Gewinn“ abwirft. Unser „Gewinn“ sind Kosten, die in Zukunft nicht mehr anfallen, weil wir mit der neuen Heizung kein Gas und wesentlich weniger Strom einkaufen. Dank erneuerbarer Energie entfallen dann auch die CO2-Abgaben.

Redaktion: Sie haben gemeinsam mit Ihrer Frau 2021 Ihr Wohnhaus mit Photovoltaik, Stromspeicher und Wärmepumpe auf Strom- und Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien umgerüstet. Die Entscheidung zur Umstellung war sicher ein längerer Reifeprozess. Können Sie uns diesen etwas näher erläutern? 

Siegbert Wiedmer: Die Initialzündung kam durch unseren Hauselektriker. Der hatte schon sehr viele Photovoltaikanlagen mit KOSTAL Komponenten installiert, auch in Kombination mit Wärmepumpen, und hatte nur Gutes zu berichten. Nach den ersten Gesprächen habe ich mich mit dem Thema noch tiefer beschäftigt, Erfahrungsberichte gelesen und sogar an einem Webinar teilgenommen. Dann war für uns die Entscheidung klar.

Redaktion: Ihre Solaranlage haben Sie mit Stromspeicher und Wärmepumpe bereits von Beginn an auf einen hohen Eigenverbrauch ausgelegt. Welche Rolle spielt für Sie denn die EEG-Förderung bei der Wirtschaftlichkeit Ihrer Solaranlage?

Siegbert Wiedmer: Die EEG-Förderung spielt bei einer Anlage dieser Leistungsklasse natürlich eine Rolle. Vor allem in den Monaten April bis September, weil wir in dieser Zeit den selbst produzierten Strom nicht komplett selbst verbrauchen.

Unsere Anlage liefert teilweise mehrere Tage über 100 Kilowattstunden. Motiviert ist der Umbau auf erneuerbare Energie aber durch den Eigenverbrauch, ausgelegt auf zwei Haushalte.

Redaktion: Zu einem hohen Autarkiegrad tragen die Stromspeicher einen großen Anteil bei. Welche Erfahrung aus der Praxis können Sie hier berichten?

Siegbert Wiedmer: Für mich war klar, dass wir auf jeden Fall einen Speicher brauchen würden. Nur so können wir viel Strom selbst verbrauchen. Das hat sich in den vergangenen Monaten auch in der Praxis gezeigt – wir hatten in den acht Monaten des PV-Betriebs bereits vier Monate mit 99 % Autarkie.

Redaktion: Wie kamen Sie zu den Komponenten KOSTAL Wechselrichter, BYD-Speicher und Wärmepumpe? Bei kompatiblen Speichersystemen hat man bei KOSTAL eine große Auswahl. 

Siegbert Wiedmer: Vom BYD-Speicher hat mich KOSTAL in Tests mit einem sehr hohen Effizienzgrad überzeugt. Auch weiß ich von unserem Installateur, dass KOSTAL Wechselrichter in der Kombination mit Wärmepumpe und Speicher einwandfrei funktionieren.

Redaktion: Sie haben knapp 13 Kilowattstunden Speicherkapazität. Wie sind hier Ihre Erfahrungen?

Siegbert Wiedmer: In den Monaten Mai bis September reicht der Speicher ohne Weiteres. In den restlichen Monaten reicht die Kapazität an sehr guten Sonnentagen. Bei bedecktem Himmel und laufender Wärmepumpe beziehen wir nur das aus dem Netz, was die Solaranlage nicht liefert.

Redaktion: Nutzen Sie die KOSTAL Solar App und was ist Ihre Einschätzung?

Siegbert Wiedmer: Ja, natürlich. Sie ist übersichtlich und informiert mich zuverlässig über Daten, die mich interessieren und die ich für den effizienten Betrieb des Systems benötige.

Redaktion: Sie haben den Schritt zur Eigenversorgung mit Grünstrom und regenerativer Wärme vollzogen. Viele hadern noch mit sich, ob PV, Speicher und Wärmepumpe es schaffen, das eigene Heim im Winter warmzuhalten. Möchten Sie den Unentschiedenen einen Tipp, Rat, Hinweis oder eine Empfehlung mitgeben? 

Siegbert Wiedmer: Generell empfehle ich jedem, der über einen Wechsel zu einem erneuerbaren Heizsystem nachdenkt, frühzeitig in die Planung gehen und nicht erst, wenn die alte Heizung defekt ist. Die technische Umsetzung benötigt doch einige Zeit, gerade in einem Bestandsgebäude. 

Herr Wiedmer, vielen Dank für das Gespräch.

Zahlen & Fakten

Gebäude: Zweifamilienhaus mit 240 Quadratmetern Wohnfläche

Bewohner: fünf Erwachsene, ein Kind

Baujahr: vor 1980

Wohnfläche: 240 Quadratmeter verteilt auf zwei Wohnungen

Photovoltaik: Eigenverbrauchsanlage mit 17,6 Kilowatt Peak. Ost-West

Wechselrichter: zwei PLENTICORE im Geräteverbund – bei KOSTAL kurz Doppelpower genannt – mit 10 kW und 5,5 kW

Stromspeicher: BYD, 12,8 Kilowattstunden

*KOSTAL Doppelpower: Dabei kann über die Funktion „Smart AC-Link“ die Energie des zweiten PLENTICORE Wechselrichters über die AC-Seite ebenfalls gespeichert werden. Somit steht in Übergangszeiten die gesamte PV-Generatorleistung zum Laden der Batterie zur Verfügung. Trotzdem bedienen alle Wechselrichter das Hausnetz. Erst wenn die Energie aus der Photovoltaik nicht mehr ausreicht, entnimmt der an den Stromspeicher angeschlossene Wechselrichter Energie aus dem Speicher – und zwar exakt so viel, dass keine Energie aus dem öffentlichen Netz bezogen werden muss. Hausverbraucher wie Wärmepumpen können in das KOSTAL „Doppelpower-System“ problemlos integriert werden. Dazu muss lediglich der KOSTAL Smart Energy Meter so installiert werden, dass er den Bedarf aller Verbraucher – inkl. der Wärmepumpe – „sehen“ (messen) kann.

Energiemanagement: KOSTAL Smart Energy Meter (KSEM) in Kombination mit zwei PLENTICORE plus Wechselrichtern

Arbeitskaskade: 1. Hausverbrauch decken; 2. Stromspeicher laden; 3. ins Netz speichern

Wärmepumpe: Luft-Wasser-Wärmepumpe WPL 20 A von Stiebel Eltron mit einer Nennleistung von 9,54 kW. Berechnete Jahresarbeitszahl (JAZ) Heizen und Warmwasser war 3,6. Erfahrungswert Juli bis Dezember 2021 ist 3,57. Im Gebäude sind Flachheizkörper im Einsatz. Die Wärmeleistung in den Wintermonaten wird von den Bewohnern als sehr gut beschrieben.